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Publikum ist von Festkonzert begeistert

Premiere für ZupfEnsemble 1919 und makoge zum Jubiläum: Erstmals treten die beiden Orchester gemeinsam auf. Die mehr als 85 Musiker überzeugen ihr Publikum vollends.

Von Leon Hohmann

Großes Finale mit Pauken, aber ohne Trompeten: Konrad Wölkis Ouvertüre Nr.4 in h-Moll verlangte den Musikern von ZupfEnsemble Wuppertal 1919 (ZEW 1919) und Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal e.V. (makoge) alles ab. Das Werk war Höhepunkt und zugleich Abschluss des Festkonzertes anlässlich 100 Jahren Zupfmusik in Wuppertal. Sowohl jener knapp zweieinhalbstündige Auftritt am Abend des 17. Novembers 2019 in der Historischen Stadthalle als auch das Jugendkonzert am Nachmittag waren ausverkauft.

Vorangegangen war eine umfangreiche Planung. „Wir haben zwei Jahre lang auf diesen Tag hingearbeitet“, berichtet Matthias Kolb, Vorsitzender makoge. Gemeinsam mit Dirigent Detlef Tewes, Corinna Schäfer und Gerd Gierling stellte er nicht nur das Programm zusammen, dass mit Styx, Palladio, Baker Street oder dem Russischen Zigeunerlied op. 462, No. 2 von Wilhelm Popp einen Querschnitt aus der Geschichte der Zupfmusik in Wuppertal. Sie planten ferner auch die Finanzierung, Proben, Werbung, Festschrift oder organisierten Leihinstrumente. Als Solisten konnten sie Karsten Greth (Flöte), Burkhard Schuchardt (Saxofon) und Valdo Preema (Schlagzeug) gewinnen. Olaf Reitz moderierte launig und ordnete die jeweiligen Werke gut für das Publikum ein.

OB: „Großartige Leistung für das Musikleben in unserer Stadt“

Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) ließ es sich nicht nehmen, die Besucher des Festkonzertes selber zu begrüßen. „Danke für die großartige Leistung, die Sie als Laienorchester für das Musikleben in unserer Stadt erbringen“, hielt er an die Musiker gerichtet in seinem Grußwort fest.

Oberbürgermeister Andreas Mucke

1919 gründete Ludwig Mauelshagen mit dem Wander- und Instr.-Club „Harmonie“ das erste Zupforchester auf dem Gebiet der heutigen Stadt Wuppertal. Das ZupfEnsemble Wuppertal 1919 ist ein direkter Nachfolger des ersten Orchesters und erhielt daher 2019 auch die PRO MUSICA-Plakette als Auszeichnung für die in langjährigem Wirken erworbenen Verdienste um die Pflege des instrumentalen Musizieren. 1934 gründeten ehemalige Mitspieler des Ensembles die Mandolinen-Konzertgesellschaft Elberfeld (heute makoge).

Geschichte

1919 wurde das erste Zupforchester gegründet.

Zur Geschichte der Zupfmusik in Wuppertal gehört unabdingbar auch die Jugendarbeit – sei es Unterricht für Nachwuchsspieler, Flüchtlinge, die zuvor gar kein Instrument spielten, oder auch halbjährliche Orchesterworkshops für Schüler der Musikschulen. So war es selbstverständlich, dass auch junge Musiker mit einem eigenen Konzert am Jubiläum teilnahmen: Neben dem makoge-Ensemble Al Watan spielten auch die Zupfensembles der Bergischen Musikschule Wuppertal und der Folkwang Musikschule (Essen).

Corinna Schäfer und Detlef Tewes zeigten sich sehr zufrieden mit dem Festkonzert. Kein Wunder – schließlich haben die beiden Orchester sich seit dem vergangenen Frühjahr auf das anspruchsvolle Programm vorbereitet und probten die letzten zwei Monate vor dem Auftritt zusammen. „Es ist toll, wie schnell sich die Ensembles zusammengefunden haben“, lautete Tewes Fazit bereits nach der ersten Probe.

Ein gelungenes Konzert – das empfand auch das Publikum im ausverkauften Mendelssohn-Saal, als der Schlussakkord und die letzten Paukenschläge von Wölkis h-Moll erklangen: Langanhaltender Applaus, freudige Pfiffe und Standing Ovations belohnten die Musiker für ihre Anstrengungen. Und so verabschiedeten sich die Musiker mit Auszügen aus „The Pirates of Zimmer“ als Zugabe.

Die Festschrift zu 100 Jahren Zupfmusik in Wuppertal kann hier heruntergeladen werden.

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